Hagelstürme
Wenn Eiskugeln vom Himmel fallen
Hagelstürme sind beeindruckende, aber auch zerstörerische Wetterereignisse. Sie treten meist im Sommer auf und können in wenigen Minuten große Schäden anrichten. Doch wie genau entsteht ein Hagelsturm, und warum kommt es dabei zu Eisklumpen, obwohl es draußen warm ist?
Ein Hagelsturm ist eng mit kräftigen Gewittern verbunden. Damit Hagel entstehen kann, braucht es besonders mächtige Gewitterwolken – sogenannte Kumulonimbus-Wolken. Diese Wolken reichen oft bis in Höhen von über zehn Kilometern und beherbergen extreme Temperaturunterschiede zwischen der warmen Bodenluft und der eisigen Luft in großen Höhen.

Wenn warme, feuchte Luft aufsteigt, kühlt sie in der Höhe rasch ab. Der Wasserdampf kondensiert zunächst zu Tröpfchen und gefriert dann zu kleinen Eiskörnern. Durch starke Aufwinde in der Gewitterwolke werden diese Eiskörner immer wieder nach oben gedrückt. Dabei wachsen sie weiter an, denn auf dem Weg durch die Wolke nehmen sie neue Schichten aus Wassertröpfchen auf, die sofort gefrieren.
Erst wenn die Eisklumpen zu schwer für die Aufwinde werden, stürzen sie als Hagel zu Boden. In besonders heftigen Stürmen kann der Hagel mehrere Zentimeter groß werden – mit entsprechendem Schadenpotenzial für Fahrzeuge, Dächer, Pflanzen oder sogar Personen. Besonders gefährlich sind Hagelstürme, wenn sie mit Sturmböen oder Starkregen auftreten.
Hagelstürme sind faszinierende Naturereignisse, die verdeutlichen, wie viel Energie in unserer Atmosphäre steckt. Sie sind zugleich ein Zeichen für extreme Wetterbedingungen, wie sie durch den Klimawandel in Zukunft häufiger auftreten könnten. Um Schäden zu begrenzen, helfen moderne Warnsysteme – dennoch bleibt der Schutz vor Hagel eine Herausforderung.