Der Downburst

Gefahr aus der Wolke – Wenn der Wind nach unten schlägt

Gewitter bringen oft Blitz, Donner und Regen – doch manchmal auch eine unsichtbare, plötzliche Gefahr: den Downburst. Dieses seltene, aber heftige Wetterphänomen sorgt für massive Sturmböen und kann große Schäden anrichten, ohne dass eine rotierende Windhose sichtbar ist. Was genau dahinter steckt und warum Downbursts so gefährlich sind, zeigt dieser Bericht.

Ein Downburst entsteht, wenn kalte Luftmassen in einem Gewitter plötzlich nach unten gedrückt werden – meist durch Verdunstungskälte in stark abkühlenden Regenschauern oder durch das Abschmelzen von Hagel in höheren Wolkenschichten. Diese kalte, schwere Luft fällt wie ein unsichtbarer Wasserfall zu Boden und prallt dort auf. Die Folge ist eine explosionsartige Ausbreitung des Windes in alle Richtungen – mit Geschwindigkeiten, die jene eines Orkans übersteigen können.

Besonders gefährlich ist ein Downburst für die Luftfahrt. Wenn ein Flugzeug beim Starten oder Landen von plötzlichen Windänderungen durch einen Downburst getroffen wird, kann das dramatische Folgen haben. Auch am Boden führt dieses Phänomen zu umgestürzten Bäumen, beschädigten Häusern und Stromausfällen – oft völlig überraschend und ohne sichtbare Vorwarnung wie bei einem Tornado.

Man unterscheidet zwei Typen:

  • Microbursts: sehr kleinräumig, oft unter 4 km Durchmesser, aber mit extremer Windkraft.

  • Macrobursts: größerflächige Varianten, die eine Region bis zu 50 km treffen können.

Downbursts gehören zu den am meisten unterschätzten Wettergefahren. Ihre kurze Dauer und begrenzte Ausdehnung machen sie schwer vorhersehbar – ihre Wirkung ist jedoch oft verheerend. Ein klarer Himmel nach einem Gewitter ist also nicht immer Entwarnung. Wer die Entstehung kennt, kann Gefahren besser einschätzen und sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Zusammenfassung

  • Ein Downburst ist ein starker Fallwind aus einer Gewitterwolke.

  • Die Luft stürzt nach unten und breitet sich am Boden explosionsartig aus.

  • Windgeschwindigkeiten können über 150 km/h erreichen.

  • Es gibt Microbursts (kleinräumig) und Macrobursts (großflächiger).

  • Besonders gefährlich für Flugzeuge und in urbanen Gebieten.

  • Keine Rotation wie beim Tornado – daher oft schwer zu erkennen.

  • Schäden können lokal sehr heftig sein.

  • Frühwarnung ist schwierig – Beobachtung der Gewitterentwicklung hilft.