CAPE, Lifted Index & Co

Die Mathematik hinter Gewittern

Was auf Wetterkarten oft wie kryptische Kürzel aussieht, sind in Wahrheit Schlüsselgrößen der Gewitterphysik. CAPE, LI und andere Parameter geben Meteorolog:innen wertvolle Hinweise auf das Potenzial für starke Gewitter.

Um Gewitter vorherzusagen, nutzen Fachleute verschiedene atmosphärische Indizes. Einer der wichtigsten ist die CAPE – die Convective Available Potential Energy. Sie beschreibt die Energie, die einer Luftmasse zur Verfügung steht, um aufzusteigen. Je höher der CAPE-Wert, desto wahrscheinlicher sind kräftige Gewitter mit starker Aufwinde.

Ein weiterer zentraler Index ist der Lifted Index (LI). Dieser zeigt an, wie stark eine aufsteigende Luftblase im Vergleich zur Umgebungsluft ist. Ein negativer LI-Wert deutet auf instabile Luft hin – ein typisches Zeichen für Gewitterbereitschaft.

Neben CAPE und LI gibt es noch viele weitere Parameter:

  • K-Index: Misst Feuchtigkeit und Temperaturunterschiede – nützlich für die Einschätzung von Gewitterverteilungen.

  • Showalter Index: Ähnlich dem LI, aber mit festgelegtem Referenzniveau.

  • SWEAT-Index: Eine Kombination aus Windprofilen und thermischen Daten, speziell zur Abschätzung von schweren Gewittern.

All diese Werte werden aus Wetterballondaten und Modellsimulationen berechnet – und helfen, das oft komplexe Zusammenspiel von Temperatur, Feuchtigkeit und Höhenwinden besser zu verstehen.

CAPE, LI und Co zeigen: Hinter jedem Gewitter steckt Physik – und jede Prognose ist ein Balanceakt aus Mathematik und Erfahrung. Dank dieser Indizes lässt sich das Risiko von Unwettern heute deutlich besser einschätzen als noch vor wenigen Jahrzehnten.

Zusammenfassung

  • CAPE misst das Aufstiegspotenzial warmer Luftmassen.

  • Lifted Index (LI) zeigt die Stabilität der Atmosphäre – negative Werte bedeuten Gewittergefahr.

  • Weitere Indizes wie K-Index oder SWEAT liefern ergänzende Informationen.

  • Alle Werte beruhen auf physikalischen Berechnungen und helfen bei der Gewittervorhersage.