
Mitteleuropa wird regelmäßig von verschiedenen Wetterlagen beeinflusst, die Gewitter und Unwetter auslösen können. Je nach Großwetterlage entstehen gefährliche Wetterphänomene wie Starkregen, Hagel, Sturmböen oder sogar Tornados. In diesem Bericht zeigen wir, welche typischen Lagen es gibt und wie sie entstehen.
In Mitteleuropa lassen sich mehrere typische Unwetterlagen unterscheiden. Jede davon hat charakteristische Merkmale hinsichtlich Luftmassen, Druckverhältnissen und Windsystemen. Die wichtigsten sind:
Tiefdrucklagen über Westeuropa oder dem Atlantik (Trogwetterlagen):
Ein Tiefdruckgebiet westlich von Mitteleuropa lenkt warme, feuchte Luft aus dem Süden heran. Die Kaltluft im Westen sorgt für eine labile Schichtung – ideale Bedingungen für heftige Gewitter, oft mit Starkregen und Hagel.
Italientief (Genua-Tief):
Entsteht über dem Mittelmeer und zieht in Richtung Alpen oder Balkan. Es transportiert extrem feuchte Luft nach Norden. Besonders in Süd- und Ostösterreich sowie in Bayern kommt es zu schweren Unwettern mit Dauerregen, Überschwemmungen und Gewittern.
Labile Rückseitenwetterlagen (Kaltfrontdurchgang):
Nach Durchzug einer Kaltfront folgt kühle Luft, die auf bodennahe Warmluft trifft. Es bilden sich Gewitterlinien, die häufig Sturmböen und kräftigen Regen bringen.
Konvergenzlinien (regionale Hebungszonen):
Wenn Winde aus verschiedenen Richtungen zusammentreffen, entsteht Hebung. Diese Konvergenzlinien fördern Gewitterbildung, oft stationär und mit lokal extremen Regenmengen.
Hochdruckrandlagen mit schwachem Wind:
Bei kaum vorhandener Höhenströmung können sich Luftmassen am Boden stark erwärmen und labilisieren. Die Folge sind ortsfeste Gewitter mit hohem Unwetterpotenzial – besonders in feuchtwarmer Sommerluft.